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Die Mission, die Bedeutung und die Botschaft von Jesus Christus

von T. Austin-Sparks

Kapitel 6 - Im Römerbrief

Unsere Herzen sehnen sich sehr stark nach dir, o Herr, bezüglich dieser Stunde. Du bist in diesen Tagen gegen uns sehr gnädig gewesen. Wir können sehen, wie wir, nachdem wir die Hilfe, die von Gott kommt, erhalten haben, bis jetzt damit weiterfahren. Unser Vertrauen geht dahin, dass du, da du uns geholfen hast, uns noch immer hilfst. Wie groß auch immer die Hilfe ist, die du gegeben hast, wir sind noch immer bedürftig. Wir sind gerne bereit, unsere Abhängigkeit von dir zu bekennen; nimm dies bitte zur Kenntnis, wir bitten dich darum, denn wenn der Herr uns nicht hilft, sind wir hilflos. Sollte es dir gefallen, gib uns heute Nachmittag einen ganz besonderen Segen. Kröne diesen Dienst mit etwas sehr Bestimmten. Wiederum ist es die Stimme des Herrn, die wir hören möchten. Und möge uns, tiefer als das Reden und Übersetzen, ein Ohr geschenkt werden, um die Stimme des Herrn zu hören. Antworte uns in deiner großen Barmherzigkeit und Güte, wir bitten dich das alles zur Verherrlichung deines Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus. Amen.

In dieser Botschaftsreihe ist es unser Ziel gewesen, die wahre Natur des Christentums neu zu betonen, und wir haben das in drei Dinge zusammengefasst - in die Mission, die Bedeutung und die Botschaft von Jesus Christus. In den vier Evangelien fanden wir die grundlegende Position des Christentums, und im Buch der Apostelgeschichte beobachteten wir, wie diese Position durch die Apostel und die verstreuten Gläubigen verkündigt wurde. Dort wurde diese Position durch den Heiligen Geist mittels Zeichen und Wunder demonstriert - was das Neue Testament «Kräfte» nennt, das heißt, die vielen Aspekte der Kraft des Heiligen Geistes. Und es kann sehr gut sein für uns, zu beachten, dass dies das Ziel der Wirksamkeit des Heiligen Geistes zu jener Zeit war - zu demonstrieren, dass die Botschaft wahr war, die Wahrheit des Christentums zu beweisen. Meine eigene Überzeugung ist die, dass Zeichen und Wunder sich auf die Anfänge beziehen, auf die Grundlagenposition. Sie gehören nicht zur späteren Entwicklung des geistlichen Lebens, sondern zu den elementaren Phasen des Christentums.

Dann wurde im Buch der Apostelgeschichte die verkündigte Proklamation in unterschiedlichen Graden akzeptiert. Was verkündigt wurde, wurde mit verschiedenen Graden des Verständnisses empfangen. Einige nahmen die Botschaft sehr ernsthaft an, mit einer völligen Herzenshingabe an diese Position, und diesen gehörten die Thessalonicher, die Epheser und die Philipper. Diese, und alle, die ihnen glichen, gaben sich von ganzem Herzen dem Herrn hin, doch einige reagierten mit einem Kompromiss zwischen dem Judentum und dem Christentum. Ihre Einstellung war, dass das Christentum bloß ein Plus zum Judaismus war, und sie blieben weitgehend christliche Juden. So gelang es ihnen nicht, die wahre Natur des Christentums zu erkennen. Es gab andere, die eine Reaktion zeigten, doch mit einem Kompromiss mit dem Heidentum, das heißt, sie brachten ihr Heidentum ins Christentum herüber. Von diesen sind die Korinther ein Beispiel.

Nun, die Briefe des Neuen Testamentes waren dazu gedacht, die wahre Natur der Christentums zu erklären und zu bestätigen; auf der einen Seite sollten sie die Missverständnisse korrigieren, auf der andern Seite die Abweichungen wiederherstellen. Solcherart waren z.B. die Briefe von Johannes.

Auf diese Weise sollten wir das Neue Testament lesen: Eine grundlegende Position wurde klar gemacht - das sind die Evangelien. Eine fundamentale Position wurde demonstriert - das ist die Apostelgeschichte. Dann folgt der Abschnitt mit der grundlegenden Erfahrung. Die Position allein genügt nicht: die Erfahrung muss folgen. So hat also der spätere Teil des Neuen Testamentes mit der grundlegenden Erfahrung dieser Position zu tun, d.h., mit der wahren natur des Christentums in ihrer geistlichen Erfahrung. Ich will nicht die Evangelien wieder aufrollen, aber lasst es mich anhand des Matthäusevangeliums illustrieren.

Wir haben gesehen, dass die Botschaft des Matthäusevangeliums die absolute Herrschaft und Autorität von Jesus Christus ist. Nun, viele Leute haben das als eine Lehre geglaubt, und als eine Position am Anfang ihres Christentums angenommen - so weit sie es zumindest verstanden - aber es kann ein sehr großer Unterschied zwischen dem bestehen, dass man GLAUBT, dass Jesus Christus der Herr ist, und der ERFAHRUNG dieser Wahrheit. Viele dieser Briefe im Neuen Testament zeigen, dass die Leute es zwar als Lehre akzeptierten, aber sie lebten nicht danach.

Wir wollen uns nun den Brief an die Römer ansehen, denn er ist ein sehr klares Beispiel für das, was ich eben gesagt habe. Er ist die Grundlage der christlichen ERFAHRUNG, eine Korrektur von Missverständnissen, und eine Erklärung des wahren Fundaments der Erfahrung.


Die richtige Stellung vor Gott

Diesem Brief wurden schon viele Definitionen beigefügt. Die Jünger Luthers und seiner Schule haben dafür einen besonderen Namen. Die Reformatoren gaben diesem Brief immer nur den einen Namen, und die meisten von euch wissen, welcher es ist, doch werde ich für diesen Brief einen bestimmten Titel benutzen. Es ist ein Satz, der sich in einer späteren Übersetzung findet: «Die richtige Stellung vor Gott» - eine Position, die für Gott absolut akzeptabel ist. Jedermann wird zustimmen, dass dies für eine echte, geistliche Erfahrung entscheidend ist. Das ist nicht nur die Position des Neuen Testamentes - es ist das Ergebnis der ganzen Bibel. Bevor Gott in irgend einem Leben irgend etwas tun kann, benötigen wir eine richtige Position vor ihm. Ihr werdet euch daran erinnern, wie oft Gott im Alten Testament von Menschen zurücktreten musste, bis sie sich in der richtigen Stellung vor ihm befanden, und das wir im Neuen Testament so klar dargestellt. Es ist alles entscheidend, ob Gott bei uns ist und mit uns weiter kommt. Wenn Gott mit euch nicht vorankommt, dann prüft eure Stellung in Bezug auf Gott. Er wartet auf etwas, und das ist eure Korrektur vor ihm.

Wir wollen ein sehr einfaches Beispiel im Alten Testament anführen. Ihr erinnert euch an den Propheten Elijah. Nach jenem großen Ereignis auf dem Berg Karmel bedrohte Jesabel, die Königin, sein Leben. Nun, wir haben nicht die Absicht, Elijah zu tadeln, denn würden wir dies tun, würden wir uns selbst tadeln! Jesabel bedrohte sein Leben, und darauf floh Elijah um sein Leben. Er floh, und versuchte so, sein Leben zu retten. Das Nächste, das wir sehen, ist Elijah unter einem Wacholderstrauch, und er sagt: «Herr, nimmt mein Leben». Was aber tut der Herr? Geht er unter den Wacholderstrauch zu Elijah und sagt: «Armer Elijah, du tust mir ja so leid»? Nein, er bleibt davor stehen und sagt: «Was tust du hier, Elijah?» In Wirklichkeit sagte der Herr: «Ich gehe nicht unter Wacholderstäucher, Elijah. Das ist nicht die richtige Position für mich. Wenn du, Elijah, möchtest, dass ich mit dir voran komme, dann komm unter dem Wacholderstrauch hervor. Ich komme nicht zu dir auf deinen Grund - du musst auf meinen kommen!» Der Wacholderstrauch ist eine Sackgasse, und der Herr glaubt nicht an solche Dinge. Wir benötigen eine richtige Stellung vor Gott, wenn er mit uns voran kommen soll. Das ist die Botschaft des Briefes an die Römer.


Der Repräsentant des menschlichen Geschlechts

Wie ihr wisst, sind die ersten fünf Kapitel dieses Briefes in zwei Abschnitte unterteilt. Der erste Abschnitt hat es mit der heidnischen Welt zu tun, und der zweite befasst sich mit der jüdischen Welt, und zu jenem Zeitpunkt umfassten diese zwei Abschnitte die ganze Welt. Der Heilige Geist zeigt durch den Apostel Paulus, dass beide Abschnitte - und somit das ganze menschliche Geschlecht - nicht die richtige Stellung zu Gott haben. Das ganze Geschlecht ist von Gott abgefallen, und es ist in diesem Kontext, dass die Mission, die Bedeutung und die Botschaft von Jesus Christus im Neuen Testament dargestellt werden. Es ist in diesem Zusammenhang, dass der Herr Jesus eingeführt wird, und er wird als der repräsentative Mensch eingeführt. Ihr werdet in Kapitel 5 sehen, wie er mit Adam in Verbindung gebracht wird, und in Kapitel 4 wird er mit Abraham in Verbindung gebracht. Er ist vom Samen Abrahams. Adam repräsentiert das menschliche Geschlecht als Ganzes, und Abraham repräsentiert das menschliche Geschlecht in Israel, aber alle werden auf diesem Grund zusammen gebracht: Kein einziger Mensch findet sich, der die richtige Stellung vor Gott besitzt. Die Aussage hier lautet: «Da ist keiner, der gerecht wäre, nicht ein einziger» (3,10).

Von Kapitel 5 gehen wir zu Kapitel 6 weiter, und ich rate euch, die Kapiteleinteilung zu ignorieren. Kapitel 6 ist kein neues Kapitel, sondern lediglich die Fortsetzung von Kapitel 5. In Kapitel 5 sind alle Menschen tot, denn so betrachtet Gott das menschliche Geschlecht. «In Adam sind alle gestorben», und das Argument hier läuft so, dass es mit Israel ebenso ist. Israel ist ein Teil des Menschengeschlechts, und ist in dieser Position eingeschlossen: «alle sind tot». Wozu gelangen wir, sobald wir anfangen, in Kapitel 6 zu lesen? Es ist eine Taufe. Und was ist mit dieser Taufe? Nun, natürlich ist es die Taufe des Herrn Jesus, aber was bedeutet das? Jesus ist der Repräsentant des Menschengeschlechts. Er ist der Menschensohn. Warum muss er getauft werden? Das heißt, warum muss er sterben und begraben werden? Weil er die Stelle des ganzen menschlichen Geschlechts einnimmt. Das Kreuz des Herrn Jesus ist eine Demonstration der Tatsache, dass alle Menschen gestorben sind, und der Apostel Paulus sagt hier, dass, als Christus starb, alle Menschen repräsentiert wurden. Das Kreuz war eine universale Taufe. Vielleicht möchtet ihr glauben, ich würde Irrlehre predigen, wenn ich sage, dass jede unerrettete Person getauft worden sei, aber bitte, versteht mich doch. Alle Menschen sind im Tod des Herrn Jesus gestorben, so wurde folglich auch die ganze Welt im Kreuz Jesu Christi getauft. Im Tode Christi ist IN DEN AUGEN GOTTES die ganze Welt tot, aber obwohl alle Menschen in den Tod Christi getauft wurden, wurden nicht alle Menschen in der Auferstehung Jesu Christi auferweckt. Der Tod ist universal, auch die Taufe ist universal und für das ganze Geschlecht, doch die Auferstehung ist selektiv. Auf dem Grund der Auferstehung hat nur ein einziger Mensch in Gottes Universum die richtige Stellung vor Gott inne. Ihr erinnert euch, wie sich nach seiner Taufe der Himmel auftat und eine Stimme vom Himmel her sagte: «Dies ist mein geliebter Sohn, an ihm habe ich Wohlgefallen» (Mt. 3,17). Gott hat nicht gesagt: «Dies ist meine geliebte Welt. An ihr habe ich Wohlgefallen». Auf Auferstehungsgrund hat nur einer die richtige Stellung vor Gott.

Das also ist die Botschaft von Kapitel 6. Um die richtige Stellung vor Gott zu haben, müssen Menschen sagen können: «Sein Tod war mein Tod. Als er starb, starb auch ich. Das ist meine natürliche Position vor Gott». Doch dann, zweitens, müssen Menschen auch sagen können: «Seine Auferstehung war auch meine Auferstehung». Ihr kennt die schlichten Worte von Römer 6,5: «Denn wenn wir mit ihm einsgemacht und gleich geworden sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein, da wir wissen, dass unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt worden ist». Um in der richtigen Stellung vor Gott sein zu können, verlangt, dass wir durch Glauben an Jesus Christus tot waren und auferweckt wurden. Wir müssen seinen Tod als unseren Tod akzeptieren. Die Welt wird das nicht tun, und auch Israel tat es nicht. Darum bleiben die Welt und Israel tot in den Augen Gottes, und nur diejenigen, die das durch Glauben angenommen und dann ihre Position im auferstandenen Christus eingenommen haben, befinden sich in der richtigen Stellung vor Gott. Nur mit solchen Leuten kann Gott weiter gehen.

Und denkt daran, dies ist nicht bloß eine anfängliche Position; es ist ein bleibendes Prinzip. Paulus sagte: «Wir tragen allezeit das Sterben des Herrn Jesus am Leib umher, damit auch das Leben Jesu an unserem Leib offenbar wird» (2. Kor. 4,10). Im Grunde sagte er: «Ich sterbe täglich. An jedem Tag hat das Kreuz des Herrn Jesus eine Bedeutung in meinem Leben».

Die Position festgesetzt

Nun, lasst uns mit diesem Brief weiterfahren. Das Kapitel zeigt die Position der geistlichen Erfahrung. Wir fahren fort, ohne das Ganze in Kapitel zu unterteilen, und gleich kommen wir zu dem, was in Kapitel 8 aufgezeigt wird, und hier finden wir, was in Kapitel 6 geschehen ist. Eine große Trennung hat stattgefunden.

Zuerst einmal wurde die Position festgesetzt: «Es gibt daher keine Verurteilung mehr für die, die in Christus Jesus sind» (V. 1). Alle Verdammnis hat sich im Tod und Begräbnis Christi erschöpft. Für diejenigen, die durch Glauben im von den Toten auferstandenen Jesus Christus sind, gibt es keine Verdammnis mehr. Ich wünschte, wir kennten die Wahrheit des Christentums! Wenn es keine Verdammnis mehr geben soll, müssen wir die richtige Stellung vor Gott haben! Dann besteht keine Kontroverse zwischen Gott und uns. Könnt ihr nicht sehen, wie wichtig es ist, dass wir die wahre Natur des Christentums zurückgewinnen? Es gibt viele Christen, die ihr Leben unter Verurteilung verbringen. Selbst wenn sie beten, bringen sie ihr erbärmliches Ich vor den Herrn und sagen: «Herr, ich tauge nichts. Ich bin eine jämmerliche Kreatur!» Und was sagt der Herr darauf? Nun, manchmal sagt er überhaupt nichts. Und würde er etwas sagen, dann würde es etwa so lauten: «Das habe ich dir schon vor zweitausend Jahren am Kreuz von Jesus Christus gesagt. Ich wusste schon damals mehr über dich als du von dir weißt, aber wenn jemand in Christus Jesus ist, gibt es keine Verdammnis mehr».

Doch der Apostel fährt mit einer Vorsorge fort. Er benutzt dieses kleine Wort: «die nicht nach dem Fleische wandeln, sondern nach dem Geist» (V. 4), d.h. diejenigen, die auf dem Grunde wandeln, dass sie mit Christus gestorben und mit Christus auferstanden sind. Durch das Kreuz wurde die große Trennung zwischen dem Fleisch und dem Geist vollzogen. Was meinen wir mit diesem Wort «Fleisch»? Das Fleisch ist das Ich-Leben: MEIN Wille, MEINE Wünsche, MEINE Ideen, alles was einfach ICH SELBST bin. Wenn ihr irgend etwas über euch selbst wisst, dann wisst ihr, dass ihr nicht gut seid, und ihr werdet dem Apostel Paulus zustimmen, der sagte: «Ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt» (7,18). Das Fleisch ist das Eigenleben in irgend einer oder in all seinen Formen. So könnte diese Aussage in Vers 4 des 8. Kapitels so lauten: «die nicht nach dem Eigenleben wandeln». «Ich werde bekommen, was ich will. Ich werde den Weg wählen, den ich nehmen will.» Das Eigenleben hat sehr viele Komplizen.

Nun, diese Leute wandeln nicht nach dem Fleisch. Es heißt: «die nach dem Geist wandeln». Was ist das? Das ist das Gott-Leben - nicht das Eigenleben, sondern das Gott-Leben. Nun heißt es: «Was GOTT will, was GOTT wünscht. Es sind GOTTES Gedanken, die ich will.» Es gibt keine Verdammnis, wenn wir nach dem Gott-Leben wandeln.

Was bedeutet dieses Wort «wandeln»? Nun, wir befinden uns auf einer geistlichen Reise. Das wird ein bisschen später deutlich. Wir sind auf der Reise einer neuen Natur, und auf dieser Reise gibt es eine neue Disziplin. Es handelt sich nicht um eine geographische Reise, sondern um eine Reise von dem, was wir in uns selbst sind, zu dem, was wir in Christus sind. Ihr wisst, ihr könnt diese Reise verkürzen, denn ihr gelangt früher oder später dahin, entsprechend dieser Disziplin. Welches ist das Ende der Reise, dieses geistlichen Wandels? Nun, das kommt am Ende dieses 8. Kapitels heraus: «Die er zuvor erkannt hat, die hat er auch vorausbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu werden» (V. 29). Das ist das Ende der Reise.

Es gibt in diesem Brief zwei Gleichförmigkeiten. In Kapitel 8 ist es «die Gleichförmigkeit mit dem Bilde seines Sohnes», und in Kapitel 12, Vers 2 heißt es: «Seid nicht gleichförmig dieser Welt». «Seid nicht gleichförmig mit dieser Welt, sondern gleichförmig mit Christus». Das wird bestimmen, wie schnell ihr die Reise hinter euch bringt und wie schnell ihr das Ziel erreicht. Diejenigen, die mit dieser Welt gleichförmig sind, machen sehr geringe geistliche Fortschritte, doch diejenigen, deren Herzen darauf gerichtet ist, Christus gleichförmig zu werden, machen sehr schnelle geistliche Fortschritte.

Ihr könnt diese beiden Arten von Christen sehen. Ich kann heute viele junge Christen sehen, die mit der Reise begonnen haben, aber die entweder zu einem Stillstand gekommen sind, oder sehr geringe Fortschritte machen, und wenn ich untersuche, warum es so ist, dann ist es deshalb, weil sie die Moden dieser Welt übernommen haben.

So besteht also die wahre Natur des Christentums darin, dem Bild des Sohnes Gottes gleichförmig zu werden. Das verlangt, dass wir seinen Tod als unseren Tod anerkennen, und es verlangt ebenfalls, dass wir auf dem Grund seiner Auferstehung leben. Ebenso verlangt es, dass wir nicht unser Eigenleben führen, sondern das Christus-Leben. Das Leben des Herrn Jesus soll durch den Heiligen Geist in uns reproduziert werden, und genau das bedeutet es, «nach dem Geist zu wandeln». Es heißt nicht: «Steht still», und es bedeutet auch nicht: «Mach den ersten Schritt». Es bedeutet: «Geh ununterbrochen weiter und lass nicht zu, dass diese Welt euch davon abhält, mit dem Herrn voran zu gehen».

Nun, das ist in Kürze die Botschaft dieses Briefes an die Römer. Das ist das Fundament der christlichen Erfahrung. Ihr habt die grundlegende Position akzeptiert; nun akzeptiert auch die grundlegende Erfahrung, und dieses Fundament ist die richtige Stellung vor Gott, indem ihr seine Gnade sucht, dass wir jeden Tag, in allem, eine gute Stellung vor Gott haben. Auf DIESEM Grund werden wir das Ziel erreichen - Gleichförmigkeit mit dem Bild seines Sohnes.

Ich glaube nicht, dass man etwas mehr begehren könnte als das. Welches ist der größte Wunsch in eurem Leben? Ist es nicht der, eurem Herrn gleich zu werden, und dass alles, was von ihm gilt, auch in euch wahr wird? Möge der Herr uns helfen, dies zu verstehen!

Nun, geht zu eurem Römerbrief zurück und lest ihn nochmals im Licht dieser Worte: «Auf dem richtigen Grund vor Gott zu sein». Er ist der Brief einer äußersten Hingabe an Gott in Christus durch das Kreuz.

Wir bitten dich, Herr, das tief in unsere Herzen zu schreiben. Mich möchten mit dir weiter gehen, Herr, aber mehr noch, wir möchten, dass du mit uns weiter gehst. Wir möchten, dass es dir möglich ist, dich uns gegenüber zu verpflichten - dass du keinerlei Reserven uns gegenüber zu haben brauchst - so lehre uns aufgrund dieser Botschaft den Weg, mit dir auf gutem Grund zu stehen. Möchten wir doch alle solche sein, die schnelle Fortschritte auf das Ziel hin machen. Im Namen des Herrn Jesus. Amen.

In Übereinstimmung mit dem Wunsch von T. Austin-Sparks, dass das, was er frei erhalten hat, weitergegeben und nicht gewinnbringend verkauft werden sollte und dass seine Botschaften Wort für Wort reproduziert werden, bitten wir Sie, diese Botschaften mit anderen zu teilen und frei anzubieten, um seine Wünsche zu respektieren - frei von jeglichen Änderungen, kostenlos (außer notwendigen Vertriebskosten) und mit dieser Erklärung inklusive.