von T. Austin-Sparks
Kapitel 5 - In der Apostelgeschichte
Herr, wir haben dich eben gebeten, einige sehr große Dinge in uns zu tun. Wir haben dich gebeten, unseren Sinn bezüglich der Dinge vollständig zu ändern. Wir haben dich gebeten, uns eine vollständig neue Vorstellung von Freiheit und Stärke zu geben. Wir haben dich gebeten, du mögest unsere Disposition vollständig revidieren. Wir fragen uns, was mit uns geschehen wird, wenn du unser Gebet erhörst. Alles, was wir dir sagen können, ist, dass wir damit einverstanden sind und dass wir dich bitten, diese Dinge zu tun. Mache aus uns deine Gefangenen, Herr, damit wir Eroberer werden, hilf uns, unsere Seelen zu befreien. Herr, tue dein Werk in uns, greife dein Wort auf heute morgen und benutze dein Wort, um in uns zu wirken. Herr, wir bitten, dass das, was wir heute Morgen hören werden, das Wort des Herrn ist. Dein Wort ist wie ein Schwert, das durchdringt, dein Wort ist wie ein Hammer, der in Stücke zerschlägt, dein Wort ist wie ein Feuer das schmilzt, dein Wort ist wie eine Lampe für unsere Füße. Dein Wort ist wie ausgegossenes Salböl. Wenn du uns durch dein Wort zerbrichst, dann heile uns auch durch dein Wort. Wir legen uns selbst in deine Hände, verfahre mit uns, wie es dir gut erscheint. Im Namen des Herrn Jesus. Amen.
Die Wichtigkeit dieses Buches wird am besten erkannt, wenn wir die Bedeutung der Tatsache schätzen lernen, dass es überhaupt im Neuen Testament vorkommt. Ich frage mich, ob ihr euch je Gedanken darüber gemacht habt, was das Neue Testament ohne dieses Buch wäre! Vielleicht kommt ihr einmal dazu, das Neue Testament zu lesen und dieses Buch auszulassen. Dann gäbe es eine ganze Anzahl Fragen, die ihr nie beantworten könnt, und ihr befändet euch in vollständiger Verwirrung. Dieses Buch ist für das ganze Neue Testament daher von sehr großer Bedeutung.
Historisch gesehen ist es der zweite Band von Lukas, und es vermittelt uns den Anfang und die Ausbreitung des Christentums. Es erzählt uns, wie der ganze Rest des Neuen Testamentes geschrieben wurde. Das ist der historische Aspekt, aber geistlich gesehen gibt es einen andern Aspekt, und dieser weist rückwärts und vorwärts.
Mit den ersten Worten dieses Buches erzählt uns Lukas, was in der Vergangenheit geschah - dass er seinen Freund informierte und was Jesus zu tun und zu lehren anfing. Das ist der Blick rückwärts. Dann geht Lukas weiter und blickt voraus. Im Grunde sagt er: «Nun werde ich euch berichten, was Jesus weiterhin getan hat». Aber da ist etwas Besonderes, das wir beachten sollten: Alles, was in diesem Buche steht, ist dazu gedacht, den Grund für den Rest des Neuen Testamentes zu sichern. Alles, was im Rest des Neuen Testamentes steht, ist auf dem Grund dieses Buches aufgebaut. Nach der Apostelgeschichte beschäftigt sich das Neue Testament mit der Lehre, oder der Belehrung, und das Buch der Apostelgeschichte ist die Geschichte davon, wie der Grund für die Lehre gesichert wurde.
Was den Blick zurück betrifft, greift dieses Buch der Apostelgeschichte Matthäus, Markus, Lukas und Johannes auf und lässt diese vier Evangelien aktuell werden. Nun möchte ich euch an eines der ersten Dinge erinnern, das wir gesagt haben, nämlich, dass der beste Weg, das Neue Testament zu verstehen, der ist, ein Buch zu lesen, und nachdem wir es gelesen haben, zurückzutreten und uns die Frage zu stellen: «Welches ist der wichtigste Eindruck, den das Lesen dieses Buches auf mich gemacht hat?» Das ist in ganz besonderer Weise bedeutsam im Blick auf die Apostelgeschichte, denn wenn wir zurücktreten, nachdem wir sie gelesen haben, sehen wir, wie der Heilige Geist die Evangelien in der Geschichte real und aktuell macht. Pfingsten beherrscht wirklich dieses Buch, aber es wird gut für uns sein, wenn wir wiederum von diesem Wort «Pfingsten» zurücktreten und uns folgende Frage stellen:
Was war Pfingsten?Kann euer Verstand schnell genug arbeiten, um eine Antwort zu geben? Wenn ich euch bitten würde, auf ein Stück Papier niederzuschreiben, was denn Pfingsten eigentlich war, dann frage ich mich, was ihr wohl schreiben würdet! Ich weiß, was viele von euch sagen würden: «Es war die Ankunft des Heiligen Geistes». Damit hättet ihr ganz recht. Einige von euch würden vielleicht sagen: «Es war die Taufe in den Heiligen Geist», denn das ist die Bedeutung des Wortes «Pfingsten» für sehr viele Menschen; doch wenn ihr die Frage noch genauer fasst, was war und was ist denn die Taufe in den Heiligen Geist?, dann wisst ihr ja, was viele Leute sagen würden. Es ist nicht nötig, dass ich das hier diskutiere! Worauf in jedoch hinaus will, ist dies: Es gibt eine absolut unangemessene Vorstellung darüber, was die Taufe in den Heiligen Geist ist. Pfingsten ist zu etwas geworden, was sehr viel weniger bedeutet als es wirklich ist, und das ist es, was ich in erster Linie zeigen möchte. Niemand von uns wird die Notwendigkeit für den Heiligen Geist bezweifeln. Nennt es «Pfingsten», «die Gabe des Heiligen Geistes», «die Taufe in den Heiligen Geist» oder wie auch immer, doch was war es wirklich?
Das Matthäusevangelium aufgenommenZuerst bedeutet Pfingsten das Aufgreifen des Matthäusevangeliums. Was haben wir gesehen, dass die Botschaft des Matthäus ist? Wir haben erkannt, dass es die absolute Herrschaft und Autorität von Jesus Christus ist - und das ist gerade der Anfang von Pfingsten. Das ist die erste Bedeutung der Taufe in den Heiligen Geist, und wir wissen nichts von der Bedeutung des Heiligen Geistes, solange wir das nicht erkennen. Lest nun die Apostelgeschichte im Licht von Matthäus! «Sie zogen überhall hin und predigten...» (Apg. 8,4). Die absolute Herrschaft und Autorität von Jesus Christus verläuft von Anfang bis Ende durch das Buch der Apostelgeschichte.
Dies ist der herausragende Test dafür, dass wir den Heiligen Geist haben, und dieser sollte nicht erst nach unserer Bekehrung eintreten. Es ist keine Extragabe, auch kein zweiter Segen. Ich blickt in dieses Buch und seht es! Schon von allem Anfang an kamen diese Leute, die zum Glauben an den Herrn gelangten, unter seine Herrschaft. Sie akzeptierten Jesus Christus als HERRN, und kamen unter seine Autorität, und das war das Geheimnis der Kraft der ersten Gemeinde. Ich weiß, dass es das war, was sie sogar ihr Leben kostete. Wenn ihr auf dem Grund der absoluten Herrschaft von Jesus Christus steht, dann wird etwas geschehen, oder möchtet ihr, dass nichts geschieht? Ja, in diesem Buch passieren viele Dinge. Die ganze Hölle wurde bis auf ihren Grund aufgewühlt, alle Menschen wurden gezwungen, auf irgend eine Weise zu reagieren, und der ganze Himmel war sehr interessiert. Die überragende Sache im Himmel, auf der Erde und in der Hölle ist die Herrschaft von Jesus Christus, und Jesus Christus zum Herrn zu machen ist das erste Werk des Heiligen Geistes in einem Leben. Ich möchte diese Dinge nicht einfach so sagen; ich möchte, dass sie angewendet werden. Ich hoffe, dass niemand diese Botschaft liest, ohne Jesus Christus auf neue Weise zum Herrn zu machen, ohne ihn zum Herrn in allen praktischen Dingen seines Lebens und in der Art zu machen, wie ihr euch in dieser Welt aufführt, also in allem, was die Leute von euch sehen, so dass ihr von Männern und Frauen, von jung und alt gefangen genommen werdet. So greift also die Apostelgeschichte Matthäus auf.
Sie nimmt auch das Markusevangelium auf. Welches ist die Botschaft von Markus? Es ist dies, dass ein Leben unter der Autorität von Jesus Christus von einer verzehrenden Sorge charakterisiert wird, dass andere Menschen den Herrn kennen lernen, eine große Leidenschaft dafür, dass andere den Herrn annehmen und dass er einen vollen Platz bei ihnen haben soll. Erinnert ihr euch an Johannes Markus? Ich hoffe, ihr werdet ihn nie mehr vergessen! Dieser junge Mann, stets in Eile! Er hatte Zeit verloren. Er war vom Werk zurückgekehrt, und es gab eine Zeit in seinem Leben, die für den Herrn Jesus verloren war. Dann aber wurde er wiederhergestellt, und sein ganzer Geist seit jenem Zeitpunkt war: «Ich muss das wieder gut machen, was ich verloren habe!», und so heißt es bei Johannes Markus stets: «Sogleich... sofort... unverzüglich...».
Johannes Markus ist deshalb der Repräsentant eines Lebens unter der Autorität von Jesus Christus, und er nimmt den Geist Jesu Christi und sagt: «Ich muss die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist, denn die Nacht kommt, da niemand wirken kann». Nun, seht in der Apostelgeschichte nach, wie dieser Geist gefunden wird. «Sie aber... zogen überhall umher und predigten», und wenn ihr zu mir sagt: «Nun, natürlich bezieht sich das auf die Apostel», dann will ich euch daran erinnern, dass es auf alle Gläubigen zutraf, die in Jerusalem und «rundherum zerstreut» waren (Apg. 8,4). Als der Hammer der Verfolgung auf die Gemeinde in Jerusalem niederging, da zerstreuten sich die Gläubigen überall hin. Das griechische Wort für das, was sie taten, ist sehr interessant. Ich stelle fest, dass unsere Übersetzer ihre Schwierigkeit hatten mit diesem Wort! Nun, wenn ihr das Wort nicht versteht, dann kennt ihr wenigstens die Sache. Ihr könnt sie an jedem beliebigen Tag auf der Straße sehen, und auch nach jeder Versammlung einer Konferenz. Zwei und mehr Leute treffen sich, und was tun sie? Nun, ganz einfach, sie SCHWATZEN! Das ist das Wort. Diese Gläubigen gingen überall hin und schwatzten - sie schwatzten vom Evangelium. Sie redeten und redeten überall über den Herrn Jesus Christus. Das wird tatsächlich über sie gesagt. Das steht im Buch der Apostelgeschichte doch das ist der spätere Geist von Johannes Markus in der Apostelgeschichte. Er bewegt sich überall und redet über Jesus Christus. Könnt ihr sehen, dass dieses Buch der Apostelgeschichte wirklich Matthäus und Markus aufnimmt?
Darf ich hier kurz unterbrechen und besonders unseren jüngeren Freunden etwas sagen? Es ist ganz offensichtlich, dass Johannes Markus nach seiner Wiederherstellung ein befreiter junger Mann war. Zuvor war er, obwohl ein Jünger, sehr zugeknöpft, und seine Beziehung zum Herrn war schwer eingeschränkt.
Nun, was ich sagen will, ist folgendes: Du wirst nie deine geistliche Befreiung erleben, solange du nicht jemand wirst, der Zeugnis ablegt. Das ist ein Gesetz des geistlichen Lebens. Ich präsentiere mich euch nicht als ein Beispiel. Vielleicht glaubt ihr es mir nicht, aber einmal war auch ich ein junger Mann! Ich kam zum Herrn, als ich meinen Teens war, aber schon eine ganze Zeit lang war mein geistliches Leben verschlossen. Ja, ich liebte den Herrn, ich hatte ihm mein Herz geschenkt, doch mein Leben war so zugeknöpft bis zu jenem Tag, als ich mitten in eine Freiversammlung hineinplatzte und vor einer großen Menschenschar mein schlichtes Zeugnis gab. Das war ein furchtbares Unterfangen! Ich ging nach Hause und sagte: «Das werde ich nie mehr tun!», doch genau das erwies sich als meine Befreiung, und von dem Tage an war mein geistliches Leben vollständig frei. Damals begann ich mein Leben als Prediger, und das ist so geblieben bis heute. Der Punkt ist der, dass ihr in eurem geistlichen Leben nie völlige Befreiung erfahrt, solange ihr nicht jemand anderem davon erzählt.
Ich hatte einen großen Freund, und er war ein großer Seelengewinner. Ich war von seinem Predigen nicht sehr beeindruckt, aber er war ein wunderbarer persönlicher Mitarbeiter, und ich bin ganz sicher, dass in der Ewigkeit eine große Anzahl von Menschen ihre Errettung diesem Mann verdanken. Nun, er lernte dieses Prinzip. Eines Tages zog er aus und fragte sich, wohin er gehen sollte, um einige Seelen zu treffen, denen er vom Herrn Jesus sagen konnte. Er ging gerade an den Armeebaracken vorüber, und innerhalb des Tores sah er zwei Soldaten. Einer von ihnen war eine Wache; er trug sein Gewehr über seine Schulter und marschierte auf und ab. Auf der andern Seite befand sich ein anderer Soldat, auch dieser stand da und hielt Wache. Er hatte Streifen an seinem Arm, und sorgte dafür, dass alles richtig getan wurde. Mein Freund trat durch das Tor, und als der Soldat anhalten musste, und dies ganz gegen die Regeln, fragte ihn mein Freund, ob er den Herrn Jesus kenne. Nun, das Ergebnis war, dass dieser Soldat den Herrn Jesus annahm. Mein Freund sagte zu ihm: «Nun, da durch den Herrn Jesus als deinen Erretter angenommen hast, rufe jenem andern Soldaten und sag ihm, was du eben getan hast!» Er hatte viel Erfahrung, und daher wusste er sehr wohl, dass wir, solange wir es für uns behalten, nicht frei sind. Wenn ihr ein Apostel seid, dann geht überall hin und predigt den Herrn Jesus. Wenn ihr bloß ein einfacher Gläubiger seid, redet überall vom Herrn Jesus, und ihr werdet ein wahrer Johannes Markus werden. Das Buch der Apostelgeschichte nimmt dieses Prinzip vom Markusevangelium auf.
Wie steht es mit dem Lukasevangelium? Was haben wir darüber gesagt? Wir sahen, dass die Botschaft von Lukas die Botschaft von einer neuen Menschheit war, von einer neuen Art von Mensch, und diese neue Art von Mensch ist Christus nachgestaltet. Es ist nicht mehr das Menschengeschlecht nach Adam, sondern ein Menschengeschlecht nach Christus. Ist es nötig, dass wir auch dies im Buch der Apostelgeschichte aufzeigen? Das Werk des Heiligen Geistes besteht nicht nur darin, Jesus Christus zum Herrn zu machen, und uns in aktive Zeugen für den Herrn Jesus zu verwandeln; sondern es macht uns auch WIE den Herrn Jesus. Es dient dazu, den Herrn Jesus in uns zu reproduzieren, und das ist der Beweis dafür, ob wir den Heiligen Geist empfangen haben oder nicht. Das ist es, was Pfingsten bedeutet: Eine Veränderung in unserer Natur von Adam zu Christus.
Und dann gehen wir zu Johannes weiter. Erinnert ihr euch, was wir über Johannes` Botschaft gesagt haben? Alles in dieser gegenwärtigen Heilszeit hat einen himmlischen Charakter und ist von geistlicher Natur. Ich will das mit einem Wort zusammenfassen. Gegen Ende seines Evangeliums gibt uns Johannes jenes wunderbare Gebet des Herrn Jesus. Jesus betet, er schüttet sein Herz vor seinem Vater aus und die Last seines Gebetes sind diese Männer, die der Vater ihm gegeben hat. Er betet für sie, und was sagt er dem Vater über sie? «Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin» (JOh. 17,14). Das ist neutestamentliches Christentum, und das Werk des Heiligen Geistes besteht nun darin, das von jedem einzelnen von uns wahr zu machen - «nicht von dieser Welt». Römer 12,2 sagt: «Seid nicht gleich -förmig dieser Welt», und wisst ihr, welches die buchstäblichen Worte waren? «Lebt nicht nach den Moden dieser Welt». Das lässt sehr tief blicken!
Nun, ich muss euch mit diesem Wort allein lassen, besonders insofern es die jungen Leute betrifft. Versucht ihr, was eure Mode betrifft, wie die Menschen dieser Welt zu sein? Ich will diesbezüglich nichts mehr sagen, aber ich bitte euch, euer eigenes Herz darüber zu befragen. Ihr werdet die Welt nie auf ihrem eigenen Terrain überwinden. Die Gemeinde hat versucht, genau dies zu tun, und die Welt hat sie besiegt. Unser Sieg im Buch der Apostelgeschichte geschieht auf dem Grund, dass wir nicht von dieser Welt sind. So nimmt die Apostelgeschichte Johannes auf, und macht, wie ich schon sagte, Matthäus, Markus, Lukas und Johannes aktuell.
Wenn der Grund gesichert worden ist, und wenn Männer und Frauen auf diese vierfache Botschaft eingegangen sind, dann folgt die Belehrung. Wir haben auch noch den Vorausblick der Apostelgeschichte. All diese Leute an all den Orten, die in der Apostelgeschichte genannt werden, werden die Belehrung für ihr geistliches Leben empfangen.
Nun, beachtet wiederum folgendes. Die Belehrung erfordert die entsprechende Stellung. Wenn ihr nicht in der richtigen Position seid, wird euch die Belehrung nichts nützen. Vielleicht habt ihr alles in eurem Notizbuch, oder, wenn ihr ein gutes Gedächtnis habt, mögt ihr alles in eurem Kopf haben, aber es wird euch überhaupt nichts nützen, solange ihr nicht auch in der entsprechenden Stellung seid. Wir können die Belehrung nur verstehen und in Christus hinein wachsen, wenn Jesus Christus der absolute Herr ist. Es gibt eine Unmenge von Christen, die in ihrem Christenleben zu einem Stillstand gekommen sind. Ihr versucht, ihnen von den volleren Dingen Christi zu sagen, und sie blicken euch an, als würdet ihr in einer Sprache reden, die sie nie zuvor gehört haben. Sie verstehen nicht, worüber ihr sprecht. Nun, sie sind zum Herrn gekommen, doch für sie ist der Herr nicht der absolute Herr, und darum können sie die Belehrung nicht verstehen. Sie sind noch immer Säuglinge in Christus. Für geistliches Verständnis und geistliches Wachstums ist eine vollständige Übergabe an den Herrn Jesus notwendig.
Wiederum können wir die Belehrung nicht verstehen und auch nicht in Christus hinein wachsen, es sei denn, wir werden sehr praktisch in unserem Christenleben. Das ist Johannes Markus - sehr praktisch sein hinsichtlich des Christenlebens. Nicht bloße Theorie, nicht Lehre, sondern praktisches Leben. Das ist wesentlich für geistliche Erkenntnis und geistliches Wachstum.
Dann können wir auch die Belehrung nicht verstehen und nicht in Christus hinein wachsen, es sei denn, wir haben uns dafür hingegeben, wie Christus zu sein. Das ist Lukas - eine Menschheit Christus gemäß. Wenn ihr euer Herz vollständig darauf ausgerichtet habt, wie der Herr Jesus zu sein, wird er euch einen offenen Himmel geben, das heißt, der Heilige Geist wird kommen, euch lehren und in euch wirken, und dies alles Christus gemäß.
Schließlich können wir Lehre nicht verstehen und auch nicht in Christus hinein wachsen, es sei denn, wir wir werden dieser Welt nicht gleichförmig. Es gibt wirklich nichts dergleichen wie einen «weltlichen» Christen, zumindest nicht vom neutestamentlichen Standpunkt aus, doch in Tat und Wahrheit gibt es viele Christen, die noch immer von dieser Welt sind. Wisst ihr, liebe Freunde, dass diese Welt unter einem Fluch steht? Glaubt ihr das auch vom Teufel? Er wurde im Garten Eden verflucht. Das Symbol Satans ist die Schlange, und die Schlange hat keine Flügel - sie kann der Erde nicht entkommen. Der Symbolismus sagt, dass die Erde etwas Verfluchtes ist, und die Schrift sagt, «die ganze Welt liege im Bösen» (1. Joh. 5,19). Wenn ihr die Welt berührt, berührt ihr Tod, d.h. geistlichen Tod. Das Wort Gottes weiß, wovon es redet, und deshalb sagt es mit einer sehr großen Bedeutung: «Werdet nicht gleichförmig dieser Welt». Wenn ihr es tut, wird Satan aus eurem Leben eine Katastrophe machen. Bruder Watchman Nee sprach davon immer als von «Erdberührung». Wenn er einen Christen sah, der mit dem Herrn nicht weiter ging, der keine geistliche Kraft in seinem Leben hatte, sagte er: «Irgendwo muss eine Erdberührung vorliegen».
Klingt das alles sehr ernst? Ja, es ist ernst. Es ist nicht meine Absicht, hart zu sein, aber ich möchte euch helfen, den Weg eines wahren Heilig-Geist-Lebens zu gehen, und so komme ich zurück zu dem, was ich über Pfingsten gesagt habe. Könnt ihr erkennen, wie viel größer Pfingsten ist, als die Leute glauben, dass es sei? Das ist es, was Pfingsten im Buch der Apostelgeschichte bedeutete, und das ist es, was es stets bedeuten wird. So sage ich euch, was der Apostel Paulus schon sagte: «Denkt über diese Dinge nach!»
Ein weiteres Mal beten wir, o Herr: Mach das alles in uns sehr real. O lehre uns, was es bedeutet, mach das in unserem Leben wahr und real. Möge die Gegenwart des Heiligen Geistes in uns eben diese Dinge bedeuten. Wir können dich nur bitten, es zu tun. Dein Wort ist gegeben worden, bei uns liegt nun die Verantwortung, darauf zu reagieren. So hilf uns, Herr! Im Namen deines Sohnes, Jesus Christus. Amen.
In Übereinstimmung mit dem Wunsch von T. Austin-Sparks, dass das, was er frei erhalten hat, weitergegeben und nicht gewinnbringend verkauft werden sollte und dass seine Botschaften Wort für Wort reproduziert werden, bitten wir Sie, diese Botschaften mit anderen zu teilen und frei anzubieten, um seine Wünsche zu respektieren - frei von jeglichen Änderungen, kostenlos (außer notwendigen Vertriebskosten) und mit dieser Erklärung inklusive.